BRANDSCHUTZ FÜR MENSCHEN 60+
Brände vorbeugen und sich schützen
Jährlich brennt es etwa 200.000-mal in deutschen Haushalten. Über 350 Brandtote und 3.500 Brandverletzte sind die traurige Bilanz. Mit steigendem Alter steigt auch die Gefahr: Für Menschen im höheren Lebensalter ist das Risiko, bei einem Wohnungsbrand ums Leben zu kommen im Schnitt doppelt so hoch. So sind laut Statistischem Bundesamt 61 Prozent der Brandtoten in Deutschland über 60 Jahre alt.
Hintergrund: 95,6% der Senioren wohnen in der Regel selbstständig in Privathaushalten.
60% der über 75-jährigen Frauen leben in einem Single-Haushalt. Das Problem sind die zunehmend fehlende Selbstrettungsfähigkeit bei einem Brand ohne Unterstützung im Notfall und ein erhöhtes Brandrisiko durch alte elektrische Anlagen und Geräte und z.B. in der Küche durch vergessenes Essen auf dem Herd. Besonders für Menschen mit physischen Beeinträchtigungen bieten einfache Rauchwarnmelder ohne Vernetzung oder Alarmweiterleitung im Brandfall keinen ausreichenden Schutz.
Wir zeigen Ihnen als Betroffene oder Angehörige, wie Sie Gefahrenquellen im Senioren-Haushalt identifizieren und das Brandrisiko nachhaltig reduzieren können – damit Sie sich mit Sicherheit entspannt zurücklehnen können.
Warum wir im Alter überdurchschnittlich oft von Wohnungsbränden betroffen sind:
- Unsere Sinneswahrnehmung nimmt ab: Wir können weniger gut sehen und hören. Brandgefahren werden leichter übersehen oder zu spät wahrgenommen, Rauchmelder nachts schlechter gehört.
- Unsere Reaktionszeit wird länger: Mit zunehmendem Alter benötigen wir einfach mehr Zeit, um auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren und drohende Gefahren abzuwenden.
- Unser Gedächtnis täuscht uns öfter: Herd, Heizdecken, Bügeleisen oder Wasserkocher noch angelassen? Kann jedem mal passieren – im Alter passiert uns das aber immer öfter.
- Unsere Mobilität ist oftmals eingeschränkt: Wir sind nicht mehr so gut zu Fuß und können uns bei Gefahr nicht so schnell in Sicherheit bringen – besonders nachts kann das zum Problem werden.
- Elektrogeräte: Schalten Sie Ihre Aufmerksamkeit ein
Wussten Sie schon ...? Elektrische Geräte verursachen jeden vierten Wohnungsbrand in Deutschland. Ursache sind oft technische Defekte und veraltete Geräte. So können Sie einem Brand vorbeugen:
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- Ersetzen Sie veraltete Haushaltsgeräte durch moderne elektrische Geräte – z.B. selbst abschaltende Bügeleisen.
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- Verzichten Sie darauf, Geräte wie Fernseher oder Musikanlage im Stand-by-Modus eingeschaltet zu lassen. Setzen Sie stattdessen abschaltbare Steckdosenleisten ein. Netter Nebeneffekt: Die Stromrechnung und das Klima danken!
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- Vermeiden Sie es, zu viele elektrische Geräte an eine Mehrfachsteckdose anzubringen. Die Stromleitung kann überlasten und durchschmoren.
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- Sorgen Sie für ausreichende Belüftung von Elektrogeräten. Niemals Lüftungsschlitze zustellen – fehlt eine ausreichende Luftzirkulation, kann ein Wärmestau zur Überhitzung führen und zu einem Brand führen. Übrigens: Besonders gefährdet sind in Schränken eingebaute Fernseher und Kühlschränke.
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- Tauschen Sie geflickte oder defekte Kabel unbedingt aus und lassen Sie defekte Geräte umgehend von einem Fachmann reparieren.
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- Achten Sie darauf, bei Gewitter die Antennen- und Netzstecker zu ziehen, um Überspannungen zu vermeiden.
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- Lassen Sie Ihre Wohnung doch einmal von einem Elektriker überprüfen. Ein Fachmann kann Ihnen weitere wertvolle und nützliche Tipps rund um die Elektrik Ihrer Wohnung geben.